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2. Juni

                                                                 DDay80  Merville

Dank der Einladung von France44, einer französischen Reenactment-Gruppe aus Frankreich, konnten wir an ihrem Parawalk rund um die Batterie de Merville am äussersten Rand der britischen Landezone teilnehmen. Da das Briefing bereits um 08:00 Uhr stattfinden sollte und wir etwa 40 Minuten Anfahrtszeit einplanen mussten, hiess es bereits um 06:00 Uhr aufstehen. Nach einem petit déjeuner ging es um 07:00 Uhr los. Das Wetter zu dieser frühen Zeit war schon eher mild und noch etwas bewölkt. Es sollte im laufe des Tages weiter aufhellen und sogar blauen Himmel geben. 


Blick auf die Kanalküste von Talleville aus

In Bénouville mussten wir entsetzt feststellen, dass die Pegasusbrücke aufgrund eines Marathons bis auf Weiteres gesperrt war. Eine ausgeschilderte Umfahrung gab es nicht, so dass wir rund 10 Kilometer landeinwärts zur nächsten Brücke fahren mussten. Auch dort waren verschiedene Strassen gesperrt, was die Fahrt zu einer kleinen Odyssee machte. Mit etwas mehr als einer Stunde Verspätung trafen wir schliesslich doch noch bei der Batterie ein. Die Gruppe war bereits losmarschiert, konnte aber kurzerhand von uns eingeholt werden.

Den Teilnehmern wird vor dem Marsch die Ausrüstung der britischen Luftlandetruppen erklärt

Die Marschgruppe bestand aus Zivilisten sowie der erwähnten Gruppe von France44, in der Teilnehmer aus ganz Europa in voller Ausrüstung mitliefen. Die zurückgelegte Strecke zeigte verschiedene Orte, an denen sich Ereignisse rund um das 9th Battalion zugetragen hatten, das schliesslich die Batterie einnehmen konnte.

Batterie de Merville

Die Artilleriebatterie bei Merville war eine wichtige deutsche Verteidigungsstellung an der Küste der Normandie, die während der Operation Overlord am D-Day von grosser Bedeutung war. Die Batterie bestand aus vier schweren Geschützstellungen, geschützt durch dicke Betonbunker, sowie aus einem Netzwerk von Minenfeldern, Stacheldrahtzäunen und anderen Befestigungen.

Die Einnahme der Batterie begann in der Nacht vom 5. auf den 6. Juni 1944, als das 9. Fallschirmjäger-Bataillon unter dem Kommando von Lieutenant Colonel Terence Otway absprang. Aufgrund schlechter Wetterbedingungen und intensiven deutschen Flakfeuers war die Landung äusserst chaotisch, und viele Fallschirmjäger landeten weit verstreut. Von den ursprünglich 750 abgesprungenen Soldaten erreichten nur etwa 150 den Sammelpunkt in der Nähe der Batterie.

Trotz dieser widrigen Umstände gelang es den Fallschirmjägern, in die Batterie einzudringen. Sie mussten improvisieren, da ein Grossteil ihrer Ausrüstung beim Absprung verloren gegangen war. Die Truppen kämpften sich durch die Minenfelder und den Stacheldraht und erreichten schliesslich die Geschützstellungen. Nachdem sie die Batterien mit Handgranaten und Sprengstoff ausgeschaltet hatten, zogen sich die Überlebenden zurück.

Die Batterie konnte jedoch teilweise repariert werden und die Deutschen nahmen sie später am selben Tag wieder ein. Am 7. Juni wurde die Batterie erneut von britischen Kommandotruppen angegriffen, die es schafften, die verbliebenen deutschen Truppen zu neutralisieren. Dabei erlitten beide Seiten hohe Verluste.

Die Einnahme der Batterie von Merville war ein entscheidender Schritt, um die Landung der Alliierten an den Stränden der Normandie zu sichern und die deutsche Verteidigung zu schwächen. Die Tapferkeit und Entschlossenheit der beteiligten Fallschirmjäger trugen massgeblich zum Erfolg der Operation Overlord bei.

Am Denkmal des 9th Battalion in Merville-Franceville-Plage nach dem ersten Teil des Marsches


Nach dem Zusammentreffen der Gruppen am Denkmal des 9th Battalion ging es weiter durch das Gelände, in dem die Gruppe verschiedene Szenarien der Nacht nachgestellt hatte. Gegen 13:00 Uhr ging es dann zurück zur Batterie.

C47 Transportmaschine auf dem Gelände der Batterie

Nach einem Aperitif nahmen wir uns Zeit, die Anlage zu besichtigen. Da der Andrang sehr gross war, war es fast unmöglich, die Bunker von innen zu besichtigen. Dafür gabs ein Paar interessante Gespräche mit weiteren Darstellern, welche bei der Batterie ihr Lager aufgeschlagen haben.

Teil des historischen Lagers bei der Batterie de Merville

In der Zwischenzeit hatte uns ein Freund benachrichtigt, dass die Pegasusbrücke wieder geöffnet war. Vor Ort trafen wir auf weitere Mitglieder unserer Gruppe. Kaum angekommen, wurden wir sofort von einer Vielzahl von Besuchern umringt. Es sollte heute nicht das letzte Mal sein. Ich kann mich nicht erinnern, in so kurzer Zeit in so vielen Sprachen angesprochen worden zu sein.

 

Da die Brücke immer ein grosser Besuchermagnet ist, blieben wir auch nicht allzu lange dort, sondern überquerten diese erneut, um den britischen Friedhof in Ranville zu besuchen. Dort waren nur sehr wenige Besucher zugegen. 

Der Ranville War Cemetery in der Normandie, Frankreich, enthält 2.236 Gräber von Commonwealth-Soldaten des Zweiten Weltkriegs, darunter 90 unbekannte. Zusätzlich gibt es 323 deutsche und einige andere Gräber. Ranville war die erste französische Ortschaft, die am D-Day, dem 6. Juni 1944, befreit wurde. Viele der Gefallenen gehörten zur 6. Luftlandedivision, die die strategisch wichtige Brücke über den Caen-Kanal sicherte. Der Friedhof bietet eine Pergola, Steinwege, Sitzgelegenheiten und eine App für virtuelle Touren. Weitere Details

Britische Gräber der britischen Luftlandetruppen auf dem Friedhof bei Ranville

Gegen 17:00 Uhr gab es dann, nach der Ration vom Vormittag, endlich etwas zu essen. An der Promenade in Saint-Aubin-sur-Mer, zwischen den Landeabschnitten Gold und Sword, fanden wir eine kleine Brasserie. Es dauerte jedoch etwas, bis wir uns setzen konnten. Kaum angekommen, wurden wir gleich wieder belagert.

Die Statue von Bill Millin, dem Dudelsackspieler des D-Day, befindet sich am Sword Beach in Colleville-Montgomery, Frankreich. Millin, persönlicher Piper von Lord Lovat Fraser, spielte während der Landung auf D-Day trotz offizieller Verbote Dudelsack. Die Statue würdigt Millins mutige Aktion und erinnert daran, dass die Erinnerung an den Dudelsackspieler auch die Erinnerung an alle, die am Strand kämpften und fielen, wachhält. 

 

 


 

 

 

Das General-Montgomery-Denkmal in Colleville-Montgomery (ehemals Colleville-sur-Orne) ehrt den britischen Kommandeur Field Marshal Viscount Montgomery of Alamein. Errichtet durch die Normandy Veterans Association und die Einwohner von Colleville-Montgomery, wurde das Denkmal am 6. Juni 1996 von Prinz Michael von Kent enthüllt. Die Statue erinnert an Montgomerys Rolle als Oberbefehlshaber der alliierten Landstreitkräfte während der Normandie-Invasion 1944.

 

 

 

 

 



Eigentlich schon auf dem Nachhauseweg via Juno Beach, kamen wir mitten in eine Parade von Fahrzeugen und einer Gruppe von Pipes and Drums und wurden sogleich mit einbezogen. An der Ausstellung am Strandabschnitt war an ein Weiterkommen nicht zu denken. Unzählige Interessierte belagerten uns eine ganze Stunde und wollten vor allem alles über unsere beiden Motorräder wissen und Fotos mit uns machen.

Gegen 20:00 Uhr kehrten wir dann etwas erschöpft zurück in unsere Unterkunft. Wir waren heute rund 100 Kilometer gefahren und hatten bereits viel Interessantes und Tolles gesehen.

Morgen lassen wir es etwas gemütlicher angehen und werden im Gegensatz zu heute das super petit déjeuner geniessen.

  

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